In kleinen Schritten wird Suhl fahrradfreundlicher
In Suhl mahlen die Mühlen langsam in Bezug auf Fahrradfreundlichkeit. Da freut man sich dann schon über die kleinen Fortschritte.
So langsam machte sich Mutlosigkeit unter den ADFC-Aktiven in Suhl breit. Seit fast zwei Jahren gibt es zweimal jährlich eine Abstimmungsrunde zwischen den Verantwortlichen der Stadtverwaltung und des Eigenbetriebes mit dem ADFC. Die sichtbaren Ergebnisse waren bisher minimal: Während der Bauzeit der „Intertank“-Kreuzung wurde ein Rechtsabbieger-Grünpfeil für Radfahrer an der Mittelgasse angebracht (und nach der Bauzeit aus unerklärlichen Gründen wieder entfernt) und die Benutzungspflicht des linksseitigen Radwegs zwischen Dietzhausen und Wichtshausen wurde aufgehoben. Aber heute, am 06.09.23, durften wir uns über einen weiteren Erfolg freuen: Die Rimbachstraße und die Roschstraße wurden in Gegenrichtung für den Radverkehr freigegeben! Nachdem sich vor einigen Jahren die Freigabe der Trübenbachstraße bewährt hat, hoffen wir, dass man in Suhl bald auch den Mut hat, weitere Einbahnstraßen in der Gegenrichtung zu öffnen. Immerhin sollte das innerhalb von Tempo-30-Zonen eigentlich die Regel sein.
Viele andere Maßnahmen, die der ADFC zur Sprache brachte, wurden bisher entweder abgelehnt oder harren der weiteren Abstimmung. So gibt es noch eine ganze Reihe Einbahnstraßen, die Radfahrer zu Umwegen zwingen oder auf Gehwege ausweichen lassen, der Radweg an der Dr.-Theodor-Neubauer-Straße ist zwischen Sauer-Villa und Kino nach wie vor nur bergab für Radfahrer zugelassen, an der Senfte-Kreuzung beginnt der benutzungspflichtige Radweg ohne abgesenkten Bord unmittelbar vor der Ein- und Ausfahrt vom Lidl-Markt, … Die Liste der möglichen Maßnahmen zur Verbesserung der Fahrradinfrastruktur in Suhl ist lang, wobei sich der ADFC aus Gründen der klammen Kassen bisher auf Minimalmaßnahmen wie Bordabsenkungen, Freigabe bestehender Einrichtungsradwege bzw. Gehwegabschnitte und Öffnung von Einbahnstraßen beschränkt hat.
Das gegenwärtig im Entwurf vorliegende Radverkehrskonzept für das Kommunale Oberzentrum Südthüringen geht da viel weiter. Es wäre ein Traum, wenn dieses innerhalb der nächsten zehn Jahre umgesetzt werden würde!