Kompakträder
Zwischen herkömmlichen Fahrrädern und Falträdern gibt es eine Nische, in der sich eine unterschätzte Gattung tummelt: Kompakträder kombinieren Vorteile beider Welten und sind wie geschaffen für den Stadtverkehr.
Ein Trekkingrad für die alltäglichen Wege, ein Faltrad für kombinierte Strecken mit Rad und Bahn – diese Kombination ist durchaus sinnvoll. Was soll man da mit einem Kompaktrad, das weder ganz klein zu falten ist, noch die guten Fahreigenschaften eines Trekkingrades hat?
Die Antwort liegt im Kompromiss, den Kompakträder bieten. Die geringeren Abmessungen machen es möglich, ein Kompaktrad in beengten Verhältnissen unterzubringen – zum Beispiel in der Wohnung.
Kompakt und teilbar
Da die Rahmen kein Gelenk haben, sind sie fahrstabiler als Falträder und fahren auch beladen ruhiger und souveräner. Unterstützt wird ihr Fahrverhalten durch einen mehrere Zentimeter längeren Radstand, als er bei Falträdern üblich ist.
Damit kommen sie dem Fahrgefühl eines Trekkingrades deutlich näher als ein Faltrad. Sie sind vor allem für Stadtmenschen interessant, die wenig Platz zum Abstellen haben. Gut zum Teilen: Es gibt jeweils nur eine Rahmengröße, aber die Räder können an fast alle erwachsenen Menschen angepasst werden.
Kompakt mit Motor
Dass Hersteller Kompakträder auch als Pedelec anbieten, zeigt, dass sie diese auch als Alternative zum Auto im Stadtverkehr sehen und ein Publikum im Auge haben, das zügig voran kommen möchte, ohne am Ziel verschwitzt zu sein.
Als Pedelecs wiegen sie mehr. Treppen hinauf in die Wohnung fallen dann schwerer. Positiv sind aber die kompakten Maße, gerade in engen Treppenhäusern. Auch die Rahmenform entscheidet über den Tragekomfort. Die Räder lassen sich bequem an Querverstrebungen oder dem Oberrohr greifen.
Platzsparer
Die kleinen 20-Zoll-Laufräder machen die Modelle kompakt. Praktisch, wenn der Lenker einfach querzustellen oder sogar die Lenksäule abklappbar ist. Faltbare Pedale sind eine zwiespältige Sache: Zwar reduzieren sie eingeklappt die Breite des Rades, sind aber nicht besonders stabil. Lange Lenksäulen sind durch den langen Hebel weniger steif als die Steuerzentralen von herkömmlichen Fahrrädern.
Fahrkomfort
Kleine Laufräder haben den Nachteil, dass sie schlechter über Unebenheiten hinwegrollen. Dadurch spürt man Stöße am Lenker deutlicher als auf einem herkömmlichen Trekkingrad. Der Effekt lässt sich mit breiten Reifen und geringem Luftdruck abmildern. Vollfederung oder Federgabel machen die Kompakträder komfortabler und schwerer.
Durch die kleinen und damit leichten Laufräder sind die kompakten Räder sehr wendig. Sie lassen sich mit großer Leichtigkeit durch dichten Verkehr steuern, dazu trägt auch die aufrechte Sitzposition bei. Die Rahmenform bietet bei allen Rädern einen komfortablen tiefen Einstieg.
Wendig und praktisch
Die Auswahl an Kompakträdern ist nicht besonders groß. Im Stadtverkehr zeigen sie ein wendiges, leicht kontrollierbares Fahrverhalten, und sie passen in fast jede Wohnung oder jedes Büro. Damit präsentieren sie sich als ideale Stadtfahrräder – auch, weil einige Hersteller praktisches Zubehör wie Körbe oder Anhänger anbieten.