Schild Tempo 30

Tempo 30 © ADFC

ADFC fordert Reform des gesamten Verkehrsrechts zugunsten aktiver Mobilität

Ab heute beschäftigen sich die Verkehrsminister der Bundesländer mit einer fahrradfreundlichen Reform der Straßenverkehrs-Ordnung.

Der Fahrradclub ADFC fordert einen umfassenderen Ansatz. Auch das übergeordnete Straßenverkehrsgesetz müsse reformiert und an Nachhaltigkeits- und Klimaschutzziele angepasst werden. Konkret fordert der ADFC Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit innerorts und die Einschränkung des freien Parkens. Außerdem sollen Kommunen die Möglichkeit erhalten, Radwege auch ohne ‚besondere örtliche Gefahrenlage‘ anzulegen.

ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork sagt: „Das deutsche Verkehrsrecht atmet noch den Geist der Nachkriegszeit. Unter ‚Verkehr‘ wird in erster Linie ‚Autoverkehr‘ verstanden, die anderen Verkehrsarten gelten als nachrangig. In Zeiten verstopfter Städte, schlechter Luft und neuer Mobilitätsbedürfnisse ist dieses Verständnis aber überholt. Wir brauchen ein Verkehrsrecht, das auf die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmer ausgerichtet ist, insbesondere auch auf die des Fuß- und Zweiradverkehrs.“

Tempo 30 als Regel, Tempo 50 als Ausnahme

Der ADFC setzt sich dafür ein, dass Tempo 30 zur Regelgeschwindigkeit in Städten wird. Dort, wo höhere Geschwindigkeiten erlaubt werden sollen, sollte das begründet werden müssen. Bisher ist es andersherum. Wenn an einer Hauptstraße beispielsweis ein breiter, gut befahrbarer Radweg vorhanden ist, könnte man Tempo 50 erlauben. Stork: „Grundsätzlich muss gelten: Sicherheit für alle, statt Tempo für einige.“

Radwege ohne ‚besondere örtliche Gefahrenlage

Bisher dürfen manche Radwege nur angelegt werden, wenn eine ‚besondere örtliche Gefahrenlage‘ für Radfahrende nachgewiesen wird. Die Einschränkung kann auch verhindern, dass wünschenswerte geschützte Radfahrstreifen angelegt werden. Stork: „Das ist absurd. Breite Radwege sollten ohne Begründungszwänge überall angelegt werden dürfen, wo es ein nennenswertes Kfz-Aufkommen gibt. Alles andere führt zu Radwege-Flickenteppichen, die unübersichtlich und deshalb gefährlich sind.“  

Reform der StVO reicht nicht

In seinem Positionspapier „Ein neues Verkehrsrecht für die Mobilität von heute und morgen“ führt der ADFC aus, dass das bisherige Straßenverkehrsrecht implizit der Sicherstellung eines hohen Verkehrstempos diene – und die langsameren Verkehrsarten systematisch benachteilige. Deshalb reiche es nach Auffassung des Fahrradclubs nicht aus, nur die Straßenverkehrsordnung fahrradfreundlich zu modernisieren, vielmehr müsse auch das Straßenverkehrsgesetz als Ermächtigungsgrundlage der StVO grundlegend neu gefasst werden. Stork: „Die Leichtigkeit und Sicherheit des Kfz-Verkehrs darf nicht länger die übergeordnete Zielsetzung des Straßenverkehrsgesetzes sein. Nur wenn alle Verkehrsarten rechtlich gleich gestellt sind, haben Fuß – und Radverkehr eine Chance, sich zu entwickeln!“

Hinweis für Redaktionen: Das oben erwähnte Positionspapier, ein Themenfoto Radverkehr sowie Ihren Asprechpartner finden Sie im blauen Servicekasten.

Downloads

Schild Tempo 30

Tempo 30

Copyright: ADFC

3264x2448 px, (JPG, 1 MB)

ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork

ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork

Copyright: ADFC/Clemens Bilan

1709x803 px, (JPG, 123 KB)


https://thueringen.adfc.de/pressemitteilung/adfc-fordert-reform-des-gesamten-verkehrsrechts-zugunsten-aktiver-mobilitaet

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) setzt sich mit seinen mehr als 200.000 Mitgliedern mit Nachdruck für die Verkehrswende in Deutschland ein. Wir sind überzeugt davon, dass eine gute, intuitiv nutzbare Infrastruktur, gut ausgearbeitete Radverkehrsnetze und vor allem Platz für Rad fahrende Menschen auch dazu einladen, das Fahrrad als Verkehrsmittel zu benutzen. Wir möchten eine sichere und komfortable Infrastruktur für den Radverkehr, damit sich Fahrradfahrende in jedem Alter sicher und zügig fortbewegen können. Hierfür setzen wir uns auf politischer Ebene ein. Zugleich sind wir Ansprechpartner zu allen Fragen rund ums Fahrrad - vom Tourismus über die Technik bis hin zu den rechtlichen Rahmenbedingungen.

    weiterlesen

  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir setzen uns deshalb auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene für die Interessen von Radfahrer*innen ein. Sie als Mitglied unterstützen uns in diesem Engagement. Wenn Sie mit dem Rad unterwegs sind, können Sie mit Ihrer ADFC-Mitgliedskarte außerdem deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin "Radwelt" erhalten Sie regelmäßig Informationen rund um alles, was Sie als Radfahrerin oder Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Darüber hinaus haben wir vorteilhafte Sonderkonditionen mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt. Sie sind noch kein Mitglied? Dann nutzen Sie jetzt die Gelegenheit, es zu werden!

    weiterlesen

  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

    weiterlesen

Bleiben Sie in Kontakt